Die Wahl der Ausbildung

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Nachdem ich die Realschule endlich erfolgreich abgeschlossen habe musste eine Entscheidung gefällt werden: Ausbildung oder Abi.

Abi stand für mich außer Frage, weil ich darin keinen Mehrwert sah. Der Unterschied zur Fachhochschulreife lag für mich in diesem Moment einzig und allein darin, dass das Abi ein Jahr mehr geht und ich dafür an einer Universität studieren könnte anstatt der Hochschule. WOW… Nicht! Das deutsche Bildungssystem muss man in dieser Hinsicht auch nicht immer zu 100% verstehen 🙁

Zur weiteren Wahl stand dann noch direkt die Ausbildung zu machen und auf´s Abi zu pfeifen. Es kann auch sein, dass es für mich in dem Moment mehr eine Ehrensache war als das ich wirklich das Ziel hatte irgendwann zu studieren, aber ich wollte erst mein „Abi“ nachholen, bevor ich eine Ausbildung anfange. Lag vielleicht auch daran, dass ich vom Gymi geflogen bin und auf die Realschule versetzt wurde…

Also habe ich mich für die Fachhochschulreife entschieden. Die Wahl der Spezifikation ist auch recht schnell gefallen, denn Sprachen haben mir sehr viel Spaß gemacht. Das ist wiederum auch etwas ironisch, da ich auf dem Gymnasium wegen Mathe und Englisch sitzengeblieben bin 😛 Deshalb gilt die Devise: nichts ist unmöglich.

Nach der Fachhochschulreife stand dann die nächste Etappe an: Studium oder Ausbildung.

Hier habe ich mir tatsächlich etwas schwerer getan direkt eine Entscheidung zu treffen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt gefühlt noch nichts im Leben erreicht und musste jetzt die Entscheidung treffen wie ich den Rest meines Lebens verbringen will – dachte ich zumindest. Das ist ein absoluter Trugschluss, denn heutzutage ist es im Vergleich zu früher nicht mehr normal einen Beruf zu erlernen und den für den Rest seines Lebens durchzuführen. Hätte mir das jemand damals gesagt, dann wäre wahrscheinlich auch etwas Druck raus genommen worden…

Die Berufsempfehlungen über die Bundesagentur für Arbeit sind sowohl heutzutage als auch schon vor 10 Jahren leider nicht sonderlich hilfreich. Ich weiß noch von meiner Schwester, als sie nach der Realschule die Beratung hatte und sie angab, dass sie technisches Interesse hat und nicht so gut mit Kindern kann, kam der Vorschlag zur Kindergärtnerin. Lächerlich… Sie ist mittlerweile Architektin, was auch 100% zu ihr passt.

Ich habe mich also im Endeffekt für eine Ausbildung als Hotelfachfrau entschieden. Ich wollte die Welt bereisen, in fremden Ländern arbeiten, viele Kulturen und Sprachen kennenlernen. Die Ergänzung mit der Zusatzqualifikation war mehr in Goodie, da ich die Fachhochschulreife eh hatte und das damit mitnehmen konnte. Nimm‘ immer alles mit was geht: jede Zusatzqualifikation, jede Fortbildung, einfach alles. Umso mehr Zusatzzertifikate du hast, umso mehr hebst du dich von der Masse hervor.

Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt für genau diese Ausbildung im Hotel entschieden, auch wenn ich wusste, dass ich dadurch weder reich werde, noch unheimlich viel Freizeit haben werde. Trotzdem habe ich die Ausbildung mit Herzblut absolviert und voll durchgezogen, auch wenn ich oft kurz vor dem Aufgeben war.

Was ich dir damit sagen möchte ist, dass du dich nicht immer nur auf das verlassen solltest, was andere dir sagen und vorschlagen oder vorgeben. Geh deinen eigenen Weg und finde für dich selbst heraus was du gerne machst und was demnach zu dir passt. Nutze die Chance deines BOGY oder BORS und schnupper in die Arbeitswelt rein. Ich habe mein BORS bei der Schwäbischen Zeitung gemacht. Das war super spannend und bis zu diesem Zeitpunkt wollte ich unbedingt bei der Zeitung oder beim Radio arbeiten. Danach hat sich das Thema für mich erledigt, weil ich es mir einfach anders vorgestellt habe. Aber ich war um diese Erfahrung reicher.

Und genau das empfehle ich dir auch: nimm alle Praktika und Nebenjobs mit, die nur gehen. So kannst du ständig dein Horizont erweitern… Ich hatte mittlerweile einige Jobs: Hot Dogs verkaufen, Promotion für Solaranlagen, Popcorn ausgeben, Kellnern… Auch wenn der eine Job noch beschissener war als der andere, so haben sie mich alle um eine Erfahrung reicher gemacht.

Welche Stories mich während meiner Ausbildung fast zum aufgeben gebracht hätten lest ihr in meinem nächsten Beitrag 🙂

Bis ganz bald,

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