Deine erste Steuererklärung in der Ausbildung

Inhaltsverzeichnis

Wenn du diesen Beitrag gelesen hast verstehst du, wann eine Steuererklärung in der Ausbildung für dich Sinn macht, wie du nun konkret vorgehen musst und was dich in deiner Rückerstattung erwarten wird.

Bei dem Wort „Steuererklärung“ läuft es manchen schon eiskalt den Rücken runter. Aber dafür gibt es eigentlich gar keinen Grund. Es gibt mittlerweile unzählige Tools, die einem helfen die Steuererklärung in der Ausbildung einfach zu machen. Über eine Software, Onlinetools oder auch ganz einfach über eine App.

Aber ich habe gut Reden, denn ich selbst habe meine erste Steuererklärung erst vor einem Jahr gemacht, rückwirkend für 4 Jahre. Somit habe ich die erste für das Jahr 2016 gemacht. Und genau das soll euch nicht passieren! Habt keine Angst davor, ihr müsst nicht zu teuren Steuerberatern gehen oder jede Menge Geld und Zeit investieren – das geht heute alles viel einfacher!

Rückerstattung in der Ausbildung

Wenn ihr anfangs die Steuererklärung macht, dann werdet ihr vermutlich auch wenig bis keine Rückerstattungen bekommen, sofern ihr noch im Studium oder der Ausbildung seid. Denn hier bezahlt ihr verhältnismäßig wenig bzw. keine Steuern, also könnt ihr logischerweise auch keine zurückbekommen.

Der Schlüssel sind hier die „Werbungskosten“ bzw. „Sonderausgaben“ und der „Verlustvortrag“.

Werbungskosten

Werbungskosten sind in diesem Fall alle Kosten die nötig sind, dass du deine Ausbildung absolvieren kannst. Allerdings zählen diese erste ab der zweiten Ausbildung, sind von der Höhe auch nicht beschränkt.

Wenn du deine erste Berufsausbildung absolvierst kannst du Sonderausgaben geltend machen, bis zu einem Betrag von 6.000€/Jahr. Hierzu zählt z.B. Berufsbekleidung, Fachliteratur oder Fahrtkosten, Kontoführungsgebühren, Bewerbungskosten (Fotos, Mappe, Druck), Handy/Computer (speziell für die Ausbildung angeschafft) oder auch allgemeine Arbeitsmittel (Taschenrechner, Ordner, Stifte, Blöcke). Berufsbekleidung ist allerdings wirklich nur nötige Kleidung für die Arbeit, also z.B. ein Sicherheitshelm, wenn du auf der Baustelle arbeitest. Neue Sneakers, die du auch privat trägst, zählen hier nicht dazu 😉 Fahrtkosten und Fachliteratur sind meist der größte Teil der Kosten. Außerdem kannst du auch deinen Umzug absetzen.

Verlustvortrag

Der Verlustvortrag ist für alle relevant, die sich in einer zweiten Ausbildung befinden. Dann kannst du sozusagen eine „Steuergutschrift“ einreichen, die dann wieder ins Spiel kommt, wenn du „richtig“ anfängst Geld zu verdienen. Wenn deine Ausgaben höher sind als deine Einnahmen und du keine Steuern bezahlst in deiner Ausbildung, dann greift der Verlustvortrag.

Dann lohnt sich die Steuererklärung für dich

Eine Steuererklärung lohnt sich also konkret in folgenden Fällen:

  • Wenn deine Ausgaben höher sind als deine Einnahmen und dadurch ein Verlustvortrag entsteht, der sich beim ersten normalen Gehalt auszahlt.
  • Wenn du Lohnsteuer, Kirchensteuer oder Solidaritätszuschlag bezahlt hast. (Das kannst du ganz einfach auf deiner Abrechnung checken). Somit liegst du auch über dem Steuerfreibetrag von 9.408€ pro Jahr (2020).
  • Wenn du Sonderausgaben hast, die du steuerlich geltend machen kannst.

Diese Tools kannst du nutzen

Du kannst deine Steuererklärung in der Ausbildung ganz einfach über folgende Tools beim Finanzamt einreichen:

  • Klassisch über das ELSTER Formular des Finanzamts. Das empfehle ich dir allerdings nur, wenn du dich mit der Thematik etwas auskennst, weil es sonst knifflig sein kann.
  • Über einen Steuerberater, was meist oft mit recht hohen Kosten verbunden ist.
  • Über den Lohnsteuerhilfeverein. Hier geht es oft über die Höhe des Gehalts und Azubis bekommen oft bessere Konditionen. Informiere dich über den Lohnsteuerhilfeverein in deiner Stadt, das kann vor allem für die erste Steuererklärung sehr hilfreich sein.
  • Du kannst eine Steuersoftware als CD-ROM verwenden. Informiere dich beim Elektromarkt deines Vertrauens welche Angebote es gibt. So habe ich meine erste Steuererklärung auch gemacht 🙂
  • Mit Hilfe von diversen Apps, allerdings auch oft mit Kosten verbunden. Surfe hier am besten durch deinen App-Store und schau welche App dich am ehesten anspricht und welche ggf. auch gute Konditionen für Azubis haben.

So bin ich vorgegangen

Bei mir war es so, dass sich die Steuererklärung erst gerechnet hat, als ich das erste Jahr „richtig“ Geld verdient habe. Allerdings habe ich auch meine Ausbildung nicht von der Steuer abgesetzt, was ich bereue weil mir dadurch vielleicht ein paar Hundert Euro einfach flöten gegangen sind. Mach du nicht den gleichen Fehler wie ich.

Ich selbst nutze die App Taxfix (unbezahlte Werbung weil Markennennung) und finde die Handhabung und Bedienung wirklich super einfach. Die Steuererklärung ist im Nu erledigt, allerdings ist auch diese App mit Kosten verbunden. Man zahlt um die 30 € für ein Jahr Steuererklärung, wenn du also 4 Jahre rückwirkend machst zahlst du 30 € Mal 4 Jahre, beachte das bitte. Während du deine Daten eingibst, gibt die App dir immer wieder Tipps und Tricks und erklärt parallel um welchen Punkt es sich konkret handelt. Das war für mich super hilfreich 🙂 Informiere dich, ob es auch hier eventuell Rabatte für Azubis gibt. Auf der Website von Taxfix sind auch generell noch viele zahlreiche Tipps zur Steuererklärung. Klick dich auch dort gerne noch rein.

Was auch noch ein großer Vorteil von Taxfix ist, dass du dir die App runterladen kannst, alles eingeben kannst und dann rechnet dir die App aus, was du bekommen würdest oder eben auch nicht und erst dann musst du final abschicken bzw. dafür oder dagegen entscheiden. D.h. selbst wenn du siehst „Ohje, ich muss ja was nachzahlen“ (warum auch immer…), kannst du an dieser Stelle noch abbrechen.

Bitte beachte, dass dieser Beitrag auf eigenen Erfahrungen und Recherchen besteht und natürlich in keiner Weise die Beratung eines Steuerberaters ersetzen kann.

Wie du siehst ist das Thema Steuererklärung heutzutage gar nicht mehr so super aufwändig und kompliziert wie man denkst. Und denke immer daran, dass wenn du keine Steuererklärung machst, du das Geld, dass du dann nicht bekommst, dem Staat schenkst. Und das Geld wollen wir ja lieber selbst haben als es dem Staat zu schenken, oder?

Also, setz dich an dein Handy und surfe dich durch den App-Store und suche nach dem Wort „Steuer“ 🙂

Lass gerne einen Kommentar da mit welchem Tool du deine erste Steuererklärung gemacht hast und wie deine Erfahrungen waren.

In diesem Sinne bis ganz bald,

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