Deine ersten vermögenswirksamen Leistungen

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Um ehrlich zu sein, konnte ich lange Zeit selbst nichts mit vermögenswirksame Leistungen in der Ausbildung anfangen. Für mich war das alles völlig fremd. Und es ist zunächst auch alles im etwas beängstigend, wenn man nichts damit anfangen kann.

Mein Glück war, dass mein Dad mich in diesen Belangen schon immer sehr gut abgeholt hat und gepusht hat. Ich weiß allerdings, dass es nicht jeder dieses Glück hat. Und deshalb möchte ich dich jetzt abholen und dir einen Tipp mit auf den Weg geben, wie du aufhörst weiterhin Geld zu verschenken sondern es für dich einforderst 🙂


Was sind vermögenswirksame Leistungen (VL)?

Zunächst einmal sollten wir klären, was vermögenswirksame Leistungen überhaupt sind. In einigen Beiträgen habe ich dazu bereits etwas geschrieben. Unter anderem in dem Beitrag zu Mitarbeiter-Benefits. Und genau das bringt es schon auf den Punkt: hierbei handelt es sich um ein Benefit, dass dir dein Arbeitgeber extra bezahlen KANN! Nicht bei jeder Branche bzw. Tarifvertrag ist dies vorgesehen. Erkundige dich bei deiner Personalabteilung oder beim Betriebsrat wie hoch die VL bei dir ausfallen.

Der Sinn hinter VL ist es, dass du etwas spart. Dies kann in verschiedenen Formen erfolgen, z.B. mit einem klassischen Bausparvertrag, einem Aktienfondsparplan, einer Baufinanzierung usw. Es ist deshalb nicht möglich, dass du dir das Geld einfach auf dein normales Konto überweisen lässt – damit verfehlt es seinen Zweck. Du musst ein extra Konto angeben, wenn du VL beantragst.

Die Summe der VL beträgt maximal 40€ pro Monat. Entweder bezahlt dein Arbeitgeber die vollen 40€ (das wäre natürlich klasse 🙂 ) oder du stockst auf 40€ auf, wenn er z.B. nur 25€ bezahlt. Das würde dann folgendermaßen funktionieren:

Auf der Abrechnung siehst du dann, dass du oben z.B. 25€ auf dein Bruttogehalt drauf bekommst. Dann folgen deine ganz normalen Abzüge (denn die VL sind steuer- und sozialversicherungspflichtig) und unten siehst du dann, welcher Betrag auf dein extra Konto abgeht.

Sollten es 40€ sein, so stockst du entsprechend von den 25€ auf 40€ auf. Wenn du es nicht aufstockst, dann bleibt es eben bei den 25€ minus Abzüge. Dein Nettolohn wird sich nur ganz geringfügig ändern, wenn du die VL auf 40€ aufstockst. Das tut dir nicht (so sehr) weh und du wirst aber merken, dass es sich über die Jahre wirklich auszahlt.

In der Regel geht ein Vertrag mit VL 7 Jahre. 6 Jahre davon bezahlst du Leistungen ein und ein Jahr ruht der Vertrag dann, bevor du die Leistungen auszahlen kannst oder in einen neuen Vertrag überschreiben kannst. Das kommt allerdings auch immer stark darauf an wo du dein Geld einbezahlst.

Wie bekomme ich nun VL?

  1. Im ersten Schritt solltest du dich bei deinem Arbeitgeber bzw. dem Betriebsrat informieren ob und wie viel vermögenswirksame Leistungen in der Ausbildung du bekommst. Sollte dein Arbeitgeber gar kein VL zahlen, kannst du sie komplett selbst bezahlen.
  2. Im nächsten Schritt musst du dich damit beschäftigen wie bzw. wo du die VL investieren möchtest. Willst du einen klassischen Bausparvertrag? Willst du das Geld in Aktien investieren? Oder bezahlst du damit womöglich schon eine Baufinanzierung ab? Was es auch immer ist, sei dir darüber im klaren, dass du niemals irgendwas abschließen solltest, was du nicht zu 100% selbst verstehst!
  3. Wenn du nun weißt wohin das Geld fließen soll und wie viel dein Arbeitgeber davon übernimmt, dann kannst du dich nun um den Vertrag kümmern. Spreche dafür mit dem Institut, wo du deine VL einzahlen möchtest. Es gibt Formulare, die bereits dafür vorgesehen sind. Lasse dir so ein Formular geben, fülle es aus und gebe es dann in der Personalabteilung ab.
  4. Nun sollte das ganze eigentlich recht schnell gehen und du wirst in der nächsten Abrechnung vermutlich schon die ersten Zahlungen sehen 🙂

Lohnen sich VL wirklich?

Ein ganz einfaches Rechenbeispiel:

Du bezahlst monatlich 40€ auf dein extra Konto ein, z.B. für einen Aktienfondsparplan. Auf das Jahr gerechnet sind das 480€ und auf 6 Jahre Einzahlungszeitraum sind das immerhin 2.880€, die du dann nach einem weiteren Jahr komplett zur Verfügung hast. Achte hierbei unbedingt immer auf die Vertragsbedingungen von dem jeweiligen Anbieter, denn diese sind oftmals mit Gebühren! Mit viel Glück bzw. einer Rendite erhältst du auch noch Zinsen, die dann noch oben drauf kommen.

Also JA – VL lohnen sich definitiv! Du hast in dem ersten Moment ein kurzes Geschäft damit, bis du dich überall reingelesen und erkundigt hast. Wenn das aber einmal erledigt ist, dann musst du nichts weiter tun. Und wenn du es nicht machst, dann ist das Geld, dass du deinem Arbeitgeber jeden Monat schenkst.

Und dein Arbeitgeber wird i.d.R. nicht auf dich zukommen und sagen „Hey, ich hab hier noch 25€ monatlich für dich.“ sondern DU bist hier gefragt und musst aktiv handeln!

Hör also auf deinem Arbeitgeber weiterhin Geld zu schenken, sondern fordere ein, was dir zusteht und hole dir deine vermögenswirksame Leistungen in der Ausbildung 🙂


Bekommst du bereits VL? Schreib es in die Kommentare!

In diesem Sinne,

bis ganz bald

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