Wie viel Handy macht uns krank?

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Ein Tag ohne Handy ist für uns alle unvorstellbar. Doch wie viel Handykonsum ist überhaupt gesund? Wann hat Social Media negative Auswirkungen auf unseren Körper? Das erfährst du hier. Außerdem bekommst du einen einfachen Leitfaden mit an die Hand, wie du deinen Konsum sofort reduzieren kannst.

Keine Angst: das hier soll kein Beitrag werden mit dem Ziel, dass du dein Handy entsorgen sollst und nur noch Bücher lesen sollst – auf keinen Fall. Ich selbst bin um mein Handy und dessen Funktionen auch mega dankbar. Nichts desto trotz sollten wir reflektieren und uns mal vor Augen halten wie wir mit dem kleinen Begleiter eigentlich umgehen und ab wann uns unser Handy krank machen kann.

Knapp 95% der 14-29-jährigen Personen besaßen laut einer Umfrage von Statista im Jahr 2021 ein Handy – das ist somit nahezu jeder bzw. jede Person in diesem Alter. Doch wie oft nutzt du dein Handy? Für was nutzt du es? Und wie viel Konsum ist überhaupt gut? Ab wie vielen Stunden Handynutzung am Tag macht uns das Handy krank? Und was können wir dagegen tun?

All diesen Fragen gehen wir in diesem Beitrag nach. Außerdem erzähle ich dir etwas zu einer Untersuchung von Forschern die womöglich herausfanden, dass sich der menschliche Körper, also das Skelett, durch die massive Handynutzung verändern kann.

Wie oft nutzt du dein Handy täglich?

Denkst du darüber nach, wenn du dein Handy in der Schlange beim Bäcker aus der Tasche holst und deine Mails checkst? Oder hinterfragst du, warum du 10x am Tag dein Insta checkst? Oder hast du mal mitgezählt, durch wie viele Videos du bei TikTok durchschnittlich am Tag durchscrollst? Nein? Dann wird es Zeit!

Denn im Durchschnitt verbringt unsere Generation, also die zwischen 18-29-jährigen am Tag ca. 4 Stunden am Handy. Ich persönlich finde das wahnsinnig viel. Doch was ist viel und was ist „normal“? Liegt das im Auge des Betrachters? Ich denke nicht, denn zum „gesunde Handykonsum“ gibt es etliche Studien. Ich selbst habe Instagram und TikTok erst seit ein paar wenigen Monaten bei mir auf dem Handy – um genau zu sein seit ich diesen Blog betreibe. Regelmäßig lade ich dort Posts, Videos, Reels und Storys hoch. Und ich muss zugeben: es macht mir wirklich Spaß 🙂 Doch ich muss auch zugeben, dass sich mein Handykonsum dadurch täglich mind. verdoppelt hat. Und das finde ich wiederum gar nicht spaßig! Denn eigentlich versuche ich wirklich auf meinen Konsum zu achten und hier einfach eine gewisse Balance zu wahren. Wie oft nimmst du dein Handy am Tag in die Hand?

Am Handy surfen.
Die Nutzungszeit am Handy wird immer länger.

So kannst du dein Handykonsum checken

Es gibt etliche Apps, die die Handynutzung analysieren. Bei Apple ist dies bereits im Handy integriert. Gehe hierzu einfach auf Einstellungen > Bildschirmzeit.

Da ich leider kein Samsung bzw. Android Gerät besitze kann ich nicht genau sagen, wo ihr dort die Einstellungen findet. Laut Google findet man die Nutzungszeit dort in den Einstellungen unter „Digitales Wohlbefinden und Kindersicherung“.

Welche Zahl steht nun bei dir drin? Bist du überrascht, erstaunt oder geschockt? Oder bist du nicht wirklich überrascht?

Für was nutzt du dein Handy?

Der Handykonsum in Minuten bzw. Stunden ausgedrückt ist ja das eine. Das andere ist, für was wir das Handy überhaupt nutzen. Checken wir damit Mails, schreiben wir Nachrichten, telefonieren wir oder scrollen wir sinnlos durch Videos auf Social Media? Oder hörst du damit einfach nur Musik und nutzt es als Navigationssystem? Eins ist auf jeden Fall klar: ohne Smartphone tun wir uns echt schwer!

In einem Artikel vom Lite-Magazin ist aufgeführt, wofür die User heutzutage das Handy am häufigsten nutzen. Laut einer Statistik von Statista ist auf Platz 1 unangefochten noch immer das Telefonieren, auch wenn das für viele von euch vielleicht undenkbar ist. Doch in der Summe ist diese Funktion von Handys immer noch auf Platz 1. Auf Platz 2 finden sich Fotos und Videos. Auf Platz 3 ist die Nutzung von Suchmaschinen. Wir Googlen heutzutage ja nahezu alles, wo wir ein Fragezeichen dahinter setzen. Auf Platz 4 findet sich Musik hören. Social Media folgt „erst“ auf Platz 6. Ich persönlich hätte mind. auf Platz 3 damit gerechnet.

Mein erstes Handy

Wenn ich an mein erstes Handy zurückdenke war das ein mini kleines Siemens und das sogar in schwarz weiß – Farben gab es einfach noch nicht 😀 Ich hab damit telefoniert, super teure SMS geschickt und für 4,99 € Klingeltöne bei VIVA und MTV runter geladen – that´s it. Und wehe man ist aus versehen auf den Internet-Knopf gekommen – oh oh, da war das Guthaben sofort leer. Für viele von euch wahrscheinlich nicht vorstellbar 🙂 Doch die Zeiten haben sich ja Gott sei dank verändert und weiterentwickelt und wir können nun viel, viel mehr mit unseren Handys anfangen als vor ein paar Jahren.

Nichts desto trotz solltest du dir darüber Gedanken machen, was du mit deinem Handy machst und wie lange du das machst. Wenn du täglich stundenlang nur sinnlos auf TikTok durch Videos scrollst, gewinnst du damit weder an irgendwelchem Mehrwert, noch kommst du dadurch im Leben wirklich weiter.

Ab wann wird der Handykonsum krankhaft?

Im Durchschnitt schauen wir rund 80 Mal am Tag aufs Handy. Ist das viel oder wenig? Gilt das bereits als Sucht?

Streng genommen gibt es keine Handysucht, denn hierfür gibt es kein anerkanntes Krankheitsbild. Doch übermäßiger Konsum von unserem Handy kann suchtähnliches Verhalten befeuern und uns krank machen. Das kannst du auch in einem Artikel von der AOK nachlesen.

Mit dieser Checkliste kannst du prüfen, ob du Handysüchtig bist

  1. Freust du dich bzw. es macht dich zufrieden, wenn du dein Handy in die Hand nimmst um zu checken, ob es was neues gibt?
  2. Du wirst nervös oder sogar aggressiv, wenn du dein Handy zu Hause vergessen hast oder dein Akku leer geht?
  3. Nutzt du dein Handy, obwohl es in dieser Situation unangemessen ist?
  4. Benutzt du dein Handy heimlich, um deine Nutzung vor anderen zu verbergen?
  5. Vernachlässigst du Hobbies, deine Freunde und Familie wegen deiner Handynutzung?
  6. Wirst du aggressiv, wenn du dein Handy nicht benutzten kannst (typische Entzugserscheinungen)?
  7. Sind mehrmalige Versuche gescheitert, den Handykonsum einzuschränken?

Wenn du alle bzw. mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, dann musst du schnell handeln. Umso mehr wir uns unseren Handys hingeben, umso größer ist der Kontrollversucht und die Abhängigkeit von den kleinen Teilen. Sie sollen ja schließlich unser Leben besser und nicht schlechter machen. Was wir gegen die „Handysucht“ unternehmen können klären wir gleich.

Social Media als Falle

Kennst du das, wenn du ein Bild auf Instagram postest und du ein Like bekommst und du dich wahnsinnig darüber freust und jetzt mega hoffst, dass noch ein Like kommt und noch einer und noch einer. Und so hängst förmlich minütlich am Handy um zu schauen ob jemand dein Bild geliked hat?! Das liegt am Dopamin – das ist ein Hormon das für dein Glücksgefühl zuständig ist. Im Klartext heißt das: wenn du ein Bild postest und es jemand liked wird dein Glückshormon angeregt, du möchtest immer mehr Likes damit dieses tolle Gefühl anhält. Wenn dein Bild nicht geliked wird, bist du auch nicht glücklich sondern eher traurig, weil das Dopamin fehlt. Und das ist eine ganz gefährliche Falle! Und gleichzeitig ist es das Geschäftsmodell von Facebook, Instagram, TikTok und Co.! Das kannst du ganz einfach vergleichen wie wenn du Chips isst. Wenn du einmal anfängst kannst du kaum aufhören. Das liegt an dem Dopamin, dass ausgeschüttet wird. Deshalb sind wir sowohl nach Likes als auch nach Chips süchtig.

Likes auf Social Media belohnen unser Glückshormon Dopamin.
Likes auf Social Media belohnen unser Glückshormon Dopamin.

So kann sich unser Körper verändern

Wir wissen zwar, welchen Einfluss unser Handy auf unser Wesen bzw. unsere Psyche hat und wie wir dadurch krank werden können. Doch wie sich ggf. unser Körper bzw. unser Skelett durch den exzessiven Konsum verändert, ist bislang noch nicht bewiesen. Was aber klar ist, ist das wir heute definitiv einen veränderten Konsum haben als vor 20, 30 oder 40 Jahren – das gilt allerdings für alle elektronischen Geräte wie TV, Handy, PC, Tablet und Co.

Wir schauen uns nun mal eine Untersuchung von australischen Forschern an, die hierzu eventuell neue Erkenntnisse haben.

Handybenutzung während des Gehens.

Auf dem Bild siehst du eine junge Frau, die ihr Handy während des Gehens benutzt. Genau diese Haltung nehmen wir im Großteil der Fälle ein, wenn wir unser Handy zücken – wir senken den Blick und schauen nach unten. Das ist nun mal die bequemste Position. Doch unser Körperbau ist dafür eigentlich gar nicht gemacht.

In der Studie haben die Forscher Probanden zwischen 18 und 86 Jahren untersucht. Bei den 18-29-jährigen ist bei ca. 43% ein Horn am Nacken entdeckt worden. In einem Interview mit Focus Online wird hier auch nochmals die Sichtweise eine Orthopäden betrachtet. Wenn du nun also mal in deinen Nacken fasst und dort ein kleines Horn spürst, ist das ein Anzeichen dafür, dass du dein Handykonsum reduzieren solltest.

Das Horn sieht dann auf einem Röntgenbild so aus:

Nature.com, Scientific Reports

Das Problem ist hierbei noch zusätzlich, dass die Handynutzung während des Laufens stattfindet. Wir laufen oft durch die Gegend, lesen eine Nachricht, stellen unsere Musik ein oder checken kurz unsere Mails. Dadurch, dass das alles im Gehen passiert und wir ständig hoch und runter schauen entsteht dadurch das Horn. Dabei handelt es sich vermutlich um eine Sehnenverknöcherung, also um eine verkalkte Sehne bis zum Knochen. Das ist nämlich der große Unterschied zum Handy surfen während man steht oder sitzt. Hier schaut man i.d.R. dann nicht ständig nach oben, sondern schaut nach unten wie beim Buch oder Zeitung lesen.

Die Studie der australischen Forscher ist hierzu leider die einzige, bislang wurde das von keinen anderen Wissenschaftlern belegt bzw. widerlegt. Auf Grund der geringen Anzahl an Probanden ist sie auch nicht repräsentativ. Doch es sprechen einige Indizien dafür, dass es sich hierbei wirklich um übermäßigen Handykonsum handelt. Ob das Horn im Nacken nun aber wirklich durch den zu vielen Handykonsum kommt, muss wissenschaftlich erst noch zu 100% bewiesen werden.

Also, wir wollen doch weder ein Horn im Nacken, noch wollen wir Entzugserscheinungen, wenn wir unser Handy mal kurz weg legen, oder? Wer will schon behaupten, dass einen sein Handy krank macht? Dann lasst uns mal checken, was wir nun dagegen tun können…

Das kannst du tun um deinen Handykonsum zu reduzieren

Ich führe dir nun ein paar Dinge auf, die du sofort umsetzen kannst um deinen Handykonsum zu reduzieren. Versuche hiervon direkt ein paar in deinen Alltag zu integrieren:

  • Stelle deinen Timer am Handy für die Handynutzung (Einstellungen > Bildschirmzeit > App-Limits > Alle Apps auswählen > Zeit festlegen + Zeit auch einhalten 🙂 )
  • Stelle einen Timer innerhalb von bestimmten Apps, z.B. bei Instagram (Einstellungen > Konto > Deine Aktivität > Richte eine tägliche Erinnerung ein + Zeit auch einhalten 🙂 )
  • Deaktiviere Push Nachrichten (Hierzu habe ich bereits in einem anderen Beitrag geschrieben) um selbst darüber zu bestimmen wann du die Apps nutzen möchtest.
  • Kaufe dir einen richtigen Wecker und nutze nicht deinen Handywecker – verzichte damit auf Funktionen, die andere Produkte ersetzen können.
  • Schalte auf der Arbeit alle Mitteilungen/Signaltöne aus, um bei der Sache zu sein.
  • Lege mind. 1 Stunde vor dem Schlafen dein Handy weg – das bringt dich runter.
  • Hetze nicht immer hinterher, jede Nachricht sofort beantworten zu müssen (wenn du deiner Freundin/ deinem Freund sagst, dass dich das stresst, wirst du hier sicherlich Zustimmung finden!).

In der Regel ist es mit dem Handy doch wie mit allem im Leben – die gewisse Dosis macht es aus. Wenn wir nicht zu viel am Handy rumhängen, dann gefährden wir uns auch nicht. Wenn du dich also das nächste Mal mit deinen Freunden zum Essen trifft, konzentriere dich auf das Gespräch und den Abend und nicht auf das perfekte Essensfoto auf Instagram.

Extra Tipp: Wenn du dich mit deinen Freunden oder deiner Familie triffst, dann legt alle das Handy in eine Schale oder in eine Tasche – auf jeden Fall zur Seite weit weg. Die Handys dürfen den ganzen Abend nicht angerührt werden. Der erste, der es nicht mehr aushält und zum Handy greift, muss eine Runde ausgeben – dann ist die Versuchung nicht mehr ganz so groß, dafür aber umso mehr die Geselligkeit und das Beisammensein 🙂

Hinterlasse sehr gerne einen Kommentar, wie du über die Handynutzung denkst und was deine Erfahrungen sind. Schreibe auch gerne weitere Tipps in die Kommentare, wie man den Handykonsum weiter reduzieren kann.

In diesem Sinne,

bis ganz bald


Bitte beachte, dass es sich bei diesem Beitrag um keinerlei medizinische Beratung handelt. Sollte dir der Handykonsum physisch und psychisch zu schaffen machen, suche unbedingt einen Arzt auf!


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